Dr. Friedrich Ludwig (1791 - 1870) und Reinhold Nizze (1824 - 1902)

Zwischen 1835 und 1902 waren Vater und Sohn Nizze Bürgermeister von Ribnitz.

 

Friedrich Ludwig Nizze wurde als Pastorenkind in Ribnitz geboren. Er war Schüler des Gymnasiums Zum Grauen Kloster in Berlin.

Nach dem Abschluss des Medizinstudiums nahm er als Arzt an den Befreiungskriegen teil und ließ sich danach in seiner Heimatstadt Ribnitz nieder. Dort erwarb er sich in seinem Beruf und als Vertreter der Bürgerschaft das Vertrauen seiner Mitbürger. Besonders widmete er sich während der in den 1830er Jahren in Mecklenburg grassierenden Cholera-Epidemie der aufklärerischen Arbeit.

Als Vertreter des Magistrates und der Bürgerschaft war er maßgeblich an den Vorbereitungsarbeiten zum Bau des neuen Rathauses beteiligt. 1835 wählte man ihn zum Bürgermeister. Dieses Amt übte er 35 Jahre lang aus und nahm maßgeblich Einfluss auf die Gestaltung und Begründung des Stadtbildes.

Mit seinem Namen verbunden sind die sogenannten "Bürgermeistersteine", Granitblöcke, die zum Ausruhen für den Wanderer an der Rostocker und Damgartener Straße aufgestellt wurden.

Reinhold Nizze wurde in Ribnitz als Sohn des Arztes Dr. Friedrich Ludwig Nizze geboren. Er studierte Jura und war 1853 als Advokat in Rostock tätig.

Als sein Vater starb, folgte er dem Ruf  seiner Heimatstadt, um das Amt des Vaters zu übernehmen.

Von 1870 bis zu seinem Tode am 9. Dezember 1902 versah er das Amt des Bürgermeisters. Während seiner Amtszeit unterstützte er den Bau der "Höheren Bürgerschule" und die Errichtung neuer Verkehrswege und Verbindungen (Eisenbahnverbindung Stralsund - Rostock 1888/89).

In seine Amtszeit fallen u. a. auch die Einrichtung des neuen Friedhofes am Schleusenberg und die Eröffnung einer Volksbibliothek, aber auch der schon zu seinen Lebzeiten sehr angezweifelte umfangreiche Verkauf von Land und Grundstücken, um Geld für seine Aktivitäten zu beschaffen.

 

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