Käthe Miethe (1893-1961)

war eine auf dem Fischland beheimatete Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin.

Käthe Miethe wurde am 11.März 1893 in Rathenow als Tochter des Chemikers und Physikers Adolf Miethe und dessen Ehefrau Marie Müller geboren. Aufgewachsen ist sie in Berlin, wo sie auch eine Ausbildung zur Bibliothekarin absolvierte. Im Ersten Weltkrieg war Käthe Miethe als Rotkreuzhelferin tätig. Ihr Vater schenkte ihr 1916 eine Büdnerei in Althagen, heute Ortsteil von Ahrenshoop, die die Familie seit 1901 als Sommersitz nutzte. 1923 veröffentlichte sie ihr erstes Jugendbuch, Die Smaragde des Pharao, eine Reisebeschreibung mit Fotografien ihres Vaters, einem der Pioniere auf dem Gebiet der Farbfotografie. In den Jahren der Weimarer Republik arbeitete sie als Journalistin und Übersetzerin, vor allem skandinavischer Literatur. Nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise ging sie nach Norwegen als Vertreterin für Buchhaltungsmaschinen. 1924 kehrte sie nach Deutschland zurück und arbeitete wieder für verschiedene Zeitungen.

1939 siedelte sie endgültig von Berlin nach Althagen über, seitdem arbeitete sie als freischaffende Schriftstellerin und zeitweilig als Lektorin für den Carl Hinstorff Verlag Rostock.

Neben Kinder- und Jugendbüchern veröffentlichte sie vor allem Werke über ihre Wahlheimat, das Fischland, sowie andere Gebiete der Ostseeküste. Einige ihrer Bücher wie etwa Das Fischland zählen bis heute zu den bekannten Werken der norddeutschen Heimatliteratur.

  • Die Smaragde des Pharao, 1923
  • Das Soldatenkind. Ein Jungmädchenroman, 1937
  • Das Fischland, 1949
  • Unter eigenem Dach, 1949
  • Bark Magdalene, 1951
  • Die Flut. Bilder vom alten Ahrenshoop, 1954

 

„Käthe Miethe schildert meisterlich Milieu und Charakter. Sie besitzt überdies die Gabe, Schicksale mit markanten Sätzen plastisch zu gestalten und zugleich Spannung zu erzeugen. In ihren Erzählungen vom Fischland legt sie ein überwältigendes Bekenntnis von ihrer Liebe zu ihrer Heimat … ab. Ihr Stil ist von seltsamem Reiz. Man sieht die von Käthe Miethe gestalteten Menschen fast leibhaftig vor sich mit ihren Gewohnheiten, ihren Eigentümlichkeiten, ihren Tugenden und Schwächen. Auch ihre Schicksale sind so eindrucksvoll skizziert. dass sie den Leser gefangen nehmen. Das alles in so kurzen Erzählungen überzeugend zu gestalten, ist hohe literarische Kunst.“ (Umschlagtext „Unterm eigenen Dach, Schwerin 1956)

Käthe Miethe starb 1961 in Ahrenshoop, ihr Grab befindet sich auf dem Wustrower Friedhof.

 

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