Bürgermeister und Stadtchronist

Karl Anklam

 

Der junge Dr. jur. Karl Anklam kam 1913 aus Berlin in das kleine vorpommersche Städtchen Damgarten.

Um sich in die Geschichte und das Werden und Wachsen der Stadt zu finden, begann er sofort mit der Sichtung und Ordnung des in großer und ungeordneter Menge vorgefundenen Aktenmaterials in dem kleinen Rathaus. Mit der 1916 beendeten, nur handschriftlich verfassten Chronik schenkte er der Stadt Damgarten und der heutigen Heimatgeschichtsforschung ein einmaliges Werk. Die Grundlage für seine Forschungsarbeit, das wertvolle Stadtarchiv, wurde mit dem Rathausbrand 1928 vernichtet.

Als Bürgermeister verstand er es, die Stadt durch die schweren Jahre des ersten Weltkrieges zu führen.

1919 wurde Anklam als Bürgermeister nach Rügenwalde und 1924 nach Aurich in Ostfriesland berufen.

Auch dort beschäftigte er sich vielfach mit Themen der Heimatforschung. Ebenso wurde er durch literatur- und kunstwissenschaftliche Arbeiten in interessierten Kreisen bekannt. Frühzeitig begann er vor dem Nationalsozialismus zu warnen. Dadurch war er ständigen Schikanen ausgesetzt und wurde 1934 aus seinem Amt als Bürgermeister entlassen. Nach dem Kriegsende berief man ihn wiederum in Aurich zum Bürgermeister, er übte das Amt aber nur noch wenige Jahre aus.

Seine letzten Jahre verlebte er in Hildesheim und wurde nach seinem Tode auf eigenen Wunsch in Aurich beigesetzt.

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